Gerd Dengler
Den Meistern der Malkunst
Sammlung Würth und Leihgaben
ab 11. November 2023 bis 14. April 2024
Mit vorgeschobener Naivität und handfester Ironie nimmt Gerd Dengler die Kunstgeschichte und durch diese die – gemeinhin gesprochen – (gut)bürgerliche Existenz in den Blick. Seine leicht zugänglichen Bilder sind also keineswegs so harmlos, wie es auf den ersten Blick scheint. Gekonnt entfaltet er in seinen unterkühlt wirkenden Werken ein spannendes Vexierspiel zwischen Bild, Abbild und Realität.
In der Ausstellung im Forum Würth Chur dominieren seine Arbeiten, die sich unverkennbar auf bedeutende Meister der Malkunst wie Velazquez oder Van Gogh beziehen. Dabei tritt neben jedes Kunstzitat seine Umdeutung. Indem wir vieles erkennen, rührt er an unsere erhabene Erinnerung, um uns dann sogleich in ein zwiespältiges Empfinden zwischen Kitsch und Trivialität zu überführen.
Zusammenfassend lässt sich mit dem Kunstkritiker Gottfried Knapp sagen, Gerd Dengler agiert in seinem Werk durchweg „als genau kalkulierender und ironisch pointierender Analytiker der bürgerlichen Umgebung, als ein Maler, der sein Handwerk als ein intelligentes Spiel mit der Wirklichkeit versteht und den Betrachter als Partner in die Inszenierung einbezieht.“
Gerd Dengler, 1939 in Karlsbad geboren, lebt und arbeitet in Fahlenbach und Wiesbach (Bayern). Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München Malerei bei Erich Glette. 1975 bis 2005 bekleidete er selbst an der Akademie eine Professur für Grafik und Kunsterziehung. 1965 gründete er gemeinsam mit H. Burger das Kunstkabinett Schwandorf. 1976 begann sein Engagement für den Deutsch-Französischen Studienaustausch mit der Ecole Supérieure des Beaux-arts in Angers. 1982 folgte der Aufbau der Sommerakademie Neuburg an der Donau, deren Leitung er inne hatte. 1986 führte ihn ein Studienaufenthalt nach Olevano Romano sowie an die Villa Massimo in Rom.